9/07 – Pilzgericht mit Hirsch

Cerf a la Broche

Essen vom Hirsch am Bratspiese

Man kan verschiedene Essen vom Hirsch auf mancherley Art machen;

Z. E. Spicket ein Stück der Keule des Hirsches mit gröblich Speck, welches mit Salz, Pfeffer, Muscaten-Nuß und gestoßenen Gewürz-Nägelein gewürzt worden ist. Lasset es etwa drey oder vier Stunden in weißem Weine liegen, thut dazu unreiffen Trauben-Saft, Salz, ein Bündgen von allerley feinen Kräutern, ein Stückchen von einer grünen Citrone und drey oder vier Lorbeer-Blätter. Bratet es am Spiese bey gelindem Feuer und begieset es zum öfteren mit Marinade. Wenn es gar ist, leget es in seine Sose, womit es begossen ward und thut bey dem Anrichten Capern, Weinessig, Citronen-Saft und weissen Pfeffer hinzu.

Beylage

Ragout de Champignons a la Creme

Ragut von Pilzen mit Rahm

Schneidet die Pilze in der Mitte von einander. Thut darauf ein Stück Butter in eine Casserole und erhitzet sie bey gelindem Feuer, thut die Pilze dazu, würzet mit Salz, Pfeffer, einem Bündgen mit feinen Kräutern und ein wenig gehackter Petersilie, giesset darauf ein wenig Fisch-Brühe und lasset sie bey gelindem Feuer kochen. Machet eine dickliche Brühe von dem gelben von drey Eyern mit ein wenig Rahm und thut dieselbe an die Pilze; sehet zu, daß das Ragut gut schmecke, thut es reinlich in eine Schüssel und richtets als Beygericht gut an.

Rezept aus:

Allerneueste Anweisung
zum

Kochen,
wie man
nach der jetzigen Französischen Manier
alle Arten von Essen, so wohl auf
königlicher und anderer hoher Personen
als auch auf bürgerlichen Tafeln, auf das kräftigste
und schmackhafteste so wohl an
Fleisch- als Fast-Tagen
zubereiten kan.

Zweyte durch und durch verbesserte und mit einem brauchbaren Register versehene Auflage
Bey Daniel Pietsch, anno 1747. 

8/07 – Ein „Alptraum“ auf der Alpe

Im August fand heuer, hoch auf der Alm, bei der Grillitsch- oder Schafhütte auf der Koralpe, eine Vernissage von Jörg Stefflitsch mit dem Motto „Welcome to my Nightmare – ein Alptraum“ statt.

Jörg Stefflitsch, geboren 1957 in Wolfsberg, ist ein Allroundtalent und nicht nur im Lavanttal ein Begriff. Für diese ungewöhnliche Vernissage waren der Hades und die Figuren der griechischen Unterwelt Thema.

Man konnte aber auch Parallelen zu unserer „Oberwelt“  erkennen. Da war zum Beispiel der Zerberus, der dreiköpfige Höllenhund, der friedlich grasende Schafe frisst, oder drei Baggerschaufeln, die die Hipflhütte niederreißen um Platz für eine Glas-Stahl-Beton-Burg zu machen, ein Alptraum. Auf der anderen Seite dann wieder die Göttin Europa, der Zeus als ihr Geliebter in Gestalt des Österreichischen Adlers das rechte Auge auspickt – Europa verliert sein Gesicht. Mitten in dieser Szenerie flogen auf vier Tafeln friedliche Schafe umher, die auch in jedes Kinderzimmer passen könnten.

Die Bilder von Jörg Stefflitsch sind alle gerahmt, damit sie nicht aus dem Rahmen fallen können.

7/07 – Südwest

Hart wie Kameldornholz ist unser Land
Und trocken sind seine Reviere.
Die Klippen, sie sind von der Sonne verbrannt
Und scheu sind im Busch die Tiere.
Und sollte man uns fragen:
Was hält euch denn hier fest?
Wir können nur sagen:
Wir lieben Südwest!“

„Doch uns’re Liebe ist teuer bezahlt.
Trotz allem, wir lassen Dich nicht.
Weil unsere Sorgen überstrahlt
Der Sonne hell leuchtendes Licht.
Und sollte man uns fragen:
Was hält euch denn hier fest?
Wir können nur sagen:
Wir lieben Südwest!“

Während das Steuerbüro Dr. Schönfelder zur heurigen Sommersonnenwende unter der Hitze stöhnte, besuchte Apollonia Namibia, das ehemalige Deutsch-Südwestafrika. Dort, auf der südlichen Halbkugel der Erde gelegen, herrschte im Gegensatz zu Österreich tiefster Winter. Und ja, es war kalt, zumindest des Nächtens. Erst vormittags schmolz die dünne Eisschicht auf den Wassertränken.

Mit dem Geländewagen fuhren wir quer durchs Landesinnere, über Sand- und Schotterstraßen, durch trockene Flussbette, Weißdornbüsche schrammten seitlich über die Wagenkarosserie. Kudus tranken an den Wasserstellen, Gnuherden zogen an uns vorbei, Hartebeeste und Elands, Springböcke sprangen mit geöffneten Prunk seltsam dahin.

Auch zu Fuß pirschten wir durch dieses trockene rote Land; in einer Stille, die schon fast laut war. Vereinzelt liefen Warzenschweine mit hoch aufgerichtetem Pürzel davon, Zebras zogen am Horizont dahin, auch Steinböckchen und andere scheue Kleinantilopen konnte man erspähen, wenn man nur genau hinschaute und Wind richtig war.

Gut getarnt sind die Tiere Namibias, obwohl ihre Zeichnungen so auffällig sind. Wie der Oryx (in Afrikaans auch Gemsbock genannt), faszinierend mit seiner weiß-schwarzen Gesichtsmaske und den langen spitzen Hörnern; er ist besonders gut angepasst für die Wüstenregion, lebt von fast nichts, benötigt kaum Wasser und verträgt die schlimmste Hitze.

Soweit das Auge reichte zog sich das hügelige rotgoldene Land dahin, in einem seltsam klaren, reinen Licht, unbeschreiblich!

Am frühen Nachmittag, begann die Sonne den Horizont mit Regenbogenfarben zu überziehen. Großtrappen liefen manchmal neben dem Jeep her um sich schließlich – anfangs etwas schwerfällig – in die Lüfte zu erheben und in die sinkende Sonne davonzufliegen.

Jede Nacht leuchtete der südliche Sternenhimmel in seiner unbeschreiblichen Pracht über uns; das Schiff Argon, der Zentaur, der Skorpion und natürlich das Kreuz des Südens wiesen uns den Weg. Den Weg zum nächtlichen Lagerfeuer, wo Springbock- oder Oryxsteaks, Kudu-Stew oder Gnu-Gulasch unsere Gaumen verwöhnten.

Schließlich verließen wir die Buschsavanne im Landesinneren und fuhren durch die Naukluft-Berge und die Namibwüste gen Westen. Immer trockener und karger wurde das Land, bis nur mehr orangene Dünen die Schotterstraße säumten. Und plötzlich steht man in Walfischbay (Walvisbay) oder Swakopmund am Meer, tosend und schäumend, während Pelikane und Flamingos nach Beute suchen und Möven hoch in den Lüften schreien.

Welch Gegensätze in so kurzer Zeit!
Welch ein Land!
Und welch Leute, die Südwester!

Unser Dank gebührt Sonita und Ernst Erni von der Jagdfarm Urusis für eine unbeschreiblich schöne Zeit, die unvergesslich bleiben wird.

„Und kommst du selber in unser Land
und hast seine Weiten geseh’n,
und hat uns’re Sonne ins Herz dir gebrannt,
dann kannst du nicht wieder gehen.
Und sollte man dich fragen:
Was hält dich denn hier fest?
Du könntest nur sagen:
Ich liebe Südwest!“

(Das Südwester Lied, von Heinz A. Klein-Werner)

 

6/07 – Der Tanz der Harfen

Gavote und Andro / Anter-Dro. Mit Leib und Seele getanzt und auf keltischen Harfen gespielt. Zil und Myrdhin aus der Bretagne lehrten uns solch traditionelle bretonische Tänze und Lieder. Arianna Savall aus Spanien hingegen führte uns in die historischen Harfe durch mittelalterliche und barocke Gesänge aus dem Mittelmeerraum ein. Petter Udland Johansen aus Norwegen brachte uns Minnegesang und alte Wikingerlieder nahe.

Ja, auch heuer fand wieder das Beltane Harfenfestival in Kremsmünster statt, und wieder war es ein Augen- und Ohrenschmaus im wahrsten Sinne.

Zum Aufwärmen gab es Freitag abends das Ceilidh, ein gemeinsames Musizieren und Tanzen nach gälischer Tradition. Wie immer eine Herausforderung und Spaß für alle.

Das Höhepunkt war wie immer das Abendkonzert am Samstag, wo man die Künstler hautnah erleben und genießen kann.

Arianna Savall und Petter Johansen sangen und spielten gemeinsam alte Lieder aus dem  Mittelmeerraum und traditionelle als auch moderne Stücke aus dem Norden. Die Gegensätze Norden und Süden, Mittelalter und Gegenwart, verschmelzen bei den Beiden zu einer wunderbaren Einheit.

Zil und Myrdhin interpretierten die 13 bardischen Monate des keltischen Jahres. Ihnen ist es zu verdanken, dass die alte keltische Tradition wieder gelebt wird und die Harfe in der Bretagne zu ihrem alten Stellenwert aufgerückt ist. Beide sind auch Begründer und Organisatoren des Harfenfestivals in Dinan.

Die meiste Zeit wurde aber mit dem Unterricht, mündlich nach alter bardischer Tradition, verbracht. Die Künstler versuchten allen, Anfänger bis Fortgeschrittenen, die Lieder und Tänze, wie auch den kulturellen Hintergrund, nahe zu bringen. Dies gelang Ihnen mit Bravour. Sogar die blutigste Anfängerin konnte danach ein keltisches Wiegenlied auf der Harfe spielen.

Informationen darüber finden Sie bei Harfenbau Reschenhofer unter www.harfenbau.at
oder selbstverständlich auch im Steuerbüro Dr. Schönfelder.

5/07 – Steuererleichterung

Steuererleichertung in der Praxis

Ein Vortrag von:

Dr. David R. Kamerschen
Ausgez. Prof. d. Ökonomie
University of Georgia

Lassen Sie uns das Thema Steuererleichterung einmal in Worte fassen, die jeder verstehen kann.
Es waren einmal 10 Männer, die jeden Tag miteinander zum Essen gingen und die Rechnung für alle zusammen betrug jeden Tag genau 100 Euro.

Die Gäste zahlten ihre Rechnung wie wir unsere Steuern.

Und das sah ungefähr so aus:

Vier Gäste (die Ärmsten) zahlten nichts.
Der Fünfte zahlte 1 Euro.
Der Sechste 3 Euro.
Der Siebte 7 Euro.
Der Achte 12 Euro.
Der Neunte 18 Euro.
Der Zehnte (der Reichste) zahlte 59 Euro.

Das ging eine ganze Zeitlang gut.
Jeden Tag kamen sie zum Essen und alle waren zufrieden.
Bis der Wirt Unruhe in das Arrangement brachte indem er vorschlug, den Preis um 20 Euro zu reduzieren. „Weil Sie alle so gute Gäste sind!“ Wie nett von ihm!

Jetzt kostete das Essen für die zehn nur noch 80 Euro, aber die Gruppe wollte unbedingt beibehalten so zu bezahlen, wie wir besteuert werden. Dabei änderte sich für die ersten vier nichts, sie aßen weiterhin kostenlos.
Wie aber sah es mit den restlichen sechs aus?
Wie konnten sie die 20 Euro so aufteilen, das jeder etwas davon hatte?

Die sechs stellten schnell fest, dass 20 Euro geteilt durch sechs Zahler 3,33 Euro ergibt. Aber wenn sie das von den einzelnen Teilen abziehen würden, bekäme der fünfte und der sechste Gast noch Geld dafür, dass sie überhaupt zum Essen gehen.

Also schlug der Wirt den Gästen vor, dass jeder ungefähr prozentual so viel weniger zu zahlen sollte wie er insgesamt beisteuere. Er setzte sich also hin und begann das für seine Gäste auszurechnen.

Heraus kam folgendes:

Der fünfte Gast, ebenso wie die ersten vier, zahlte ab sofort nichts mehr (100% Ersparnis).
Der Sechste zahlte 2 Euro statt 3 Euro (33% Ersparnis).
Der Siebte zahlte 5 statt 7 Euro (28% Ersparnis).
Der Achte zahlte 9 statt 12 Euro (25% Ersparnis).
Der Neunte zahlte 14 statt 18 Euro (22% Ersparnis).
Und der Zehnte (der Reichste) zahlte 49 statt 59 Euro (16% Ersparnis).
Jeder der sechs kam günstiger weg als vorher und die ersten vier aßen noch immer kostenlos.

Aber als sie vor der Wirtschaft noch mal nachrechneten, war das alles doch nicht so ideal wie sie dachten.

„Ich hab’ nur 1 Euro von den 20 bekommen!“ sagte der sechste Gast und zeigte auf den zehnten Gast, den Reichen. „Aber er kriegt 10 Euro!“
„Stimmt!“ rief der Fünfte. „Ich hab’ nur 1 Euro gespart und er spart sich zehnmal soviel wie ich.“
„Wie wahr!“ rief der Siebte. „Warum kriegt er 10 Euro zurück und ich nur 2? Alles kriegen mal wieder die Reichen!“
„Moment mal,“ riefen da die ersten vier aus einem Munde. „Wir haben überhaupt nichts bekommen. Das System beutet die Ärmsten aus!“

Und wie aus heiterem Himmel gingen die neun gemeinsam auf den Zehnten los und verprügelten ihn.

Am nächsten Abend tauchte der zehnte Gast nicht zum Essen auf. Also setzten die übrigen neun sich zusammen und aßen ohne ihn. Aber als es an der Zeit war die Rechnung zu bezahlen, stellten sie etwas Außerordentliches fest:
Alle zusammen hatten nicht genügend Geld um auch nur die Hälfte der Rechnung bezahlen zu können! Und wenn sie nicht verhungert sind, dann wundern sie sich noch heute.

Und so, liebe Kinder, funktioniert unser Steuersystem.
Die Menschen, die hier die höchsten Steuern zahlen, haben die größten Vorteile einer Steuererleichterung.
Wenn sie aber zuviel zahlen müssen, kann es passieren, dass sie einfach nicht mehr am Tisch erscheinen. In der Schweiz und in der Karibik gibt es auch ganz tolle Restaurants.

 

4/07 – Am Korallenriff

Während Monika und Karin des Steuerbüros Dr. Schönfelder sich auf der maledivischen Insel Helengeli schnorchelnd vom Steuerstress erholten, verbrachte Apollonia eine Woche am ägyptischen Sinai im Fischerstädtchen Dahab und betauchte das Rote Meer mit seinen Schätzen.

Ob Indischer Ozean, ob Rotes Meer, kilometerlange Korallengärten und -wände ziehen Taucher und Schnorchler schon lange in ihren Bann. Lebende Korallenriffe existieren im flacheren Wasser, wo noch das Sonnenlicht hinreicht, bis hin zur Wasseroberfläche. Sie benötigen eine gewisse Wassertemperatur, die 20° C nur selten unterschreitet; werden allerdings ca. 33° C überschritten, sterben die Korallen ab. Diese sog. „Korallenbleiche“ war vor ein paar Jahren ein großes Problem auf den Malediven.

Korallenriffe entstehen im Laufe vieler Jahrhunderte aus den Skeletten von Steinkorallen, die aus Kalk bestehen. Sie bilden die größten von Lebewesen geschaffenen Strukturen auf der Erde und sind Lebensraum für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren.

Die Welt unter Wasser gleicht einem bunten Garten mit zahllosen Korallen-, Anemonen- und Fischarten. Da wären die Drückerfische, wobei der Riesendrücker bis zu 75 cm lang werden kann. Er ist einer der wenigen Fische, die für Taucher gefährlich werden können. Der eckige Kofferfisch ist tatsächlich eckig und sieht aus, als hätte er eine kleine Schmuckschatulle verspeist – vielleicht hat er dies ja, immerhin ist er ein typischer Allesfresser. : )

Es gibt Kugel- und Igelfische, Grundeln, Kaiser- und Doktorfische. Diese haben scharfe „Skalpelle“ an ihrer Schwanzbasis, die bei manchen Arten wie Klappmesser abgespreizt werden können und rasiermesserscharf sind. Ein Doktorfisch war scheint’s in die blauen Flossen von Apollonia verliebt und folgte ihr geduldig bei einem Tauchgang.

In grellen bunten Farben und Formen erfreuen Falter-, Halfter- und Wimpelfische das Auge, sowie Papageien- und Lippfische. Insbesondere der Napoleonsfisch mit seiner Größe bis zu 2 Meter ist ein imposanter Anblick. Die kleinen Clownfische wiederum haben sich die nesselnden Seeanemonen zum Lebensraum gemacht, wo sie ihre Nahrung – Zooplankton – finden und vor Unbill geschützt sind.

Dann wären noch Schwärme von Barschen, Äschen und Makrelen, Füsiliere und Schnapper, Süßlippen und Fledermausfische. Letztere sind einige der wenigen Fische, die Quallen fressen. Nicht zu vergessen Barrakudas, die Steinfische, die man auf Grund ihrer perfekten Tarnung meist übersieht, Rotfeuer- und Skorpionfische, Muränen und Kopffüßer.

Wenn man Glück hat, trifft man beim Schnorcheln auf Delphine, wie es Karin und Monika passiert ist. Es finden sich auch Schildkröten und verschiedene Haie und Rochen. Der Manta, auch Teufelsrochen genannt, trägt seinen Namen zu Unrecht, filtert er doch nur mit seinen einrollbaren Kopflappen das nahrhafte Plankton aus dem Wasser. Manchmal kann man sie bei sog. Putzerstationen beobachten.

Solch Putzerstationen werden von vielen Fischen des Riffs,  egal ob Fried- oder Raubfisch, regelmäßig besucht. Manche Putzerfische säubern nicht nur die Haut ihres „Kunden“, sondern gehen auch ins Maul zur Zahnpflege, auch wenn es Raubfische sind.

Zahlreiche Eindrücke über und unter Wasser bleiben als Erinnerung. Das Steuerbüro Dr. Schönfelder wünscht auch Ihnen einen wachen und erlebnisreichen Frühling, ob ober oder unter Wasser.

3/07 – Platonische Körper

Es gibt steinzeitliche Funde, die nicht erklärbar sind. Verstreut in ganz Schottland findet man hunderte Steinbälle, davon viele aus Granit, ein für den Steinzeitmenschen schwer und zeitaufwendig zu bearbeitendes Gestein. Diese bemerkenswerten mathematischen Körper liegen in einer Schublade der prähistorischen Abteilung des Ashmolean Museums in Oxford.  Das Besondere an ihnen ist, dass sie genaue regelmäßige mathematische Symmetrien aufweisen. Mehr als tausend Jahre vor Plato oder Pythagoras stellen sie exakt die fünf platonischen Körper – Tetraeder, Würfel, Oktaeder, Dodekaeder und Ikosaeder – dar.

Für Plato wie auch für die Pythagoräer ließ sich das Universum durch die Mathematik und die Geometrie erfassen. Laut Plato sind die essentiellen Beziehungen zwischen den Phänomenen durch spezielle Dreiecke darstellbar und zeigen damit die ästhetische Ordnung innerhalb der Schöpfung und des Kosmos.

Die Konstruktion der fünf platonischen Körper erfordert ein höchst fundiertes Wissen der Geometrie und der dreidimensionalen Raumstruktur. Eigentlich dürfte es diese Steinfunde gar nicht geben. Das Dodekaeder wurde ja angeblich erst an die 1000 Jahre später entdeckt; einer der Pythagoräer wurde deshalb sogar ertränkt, weil er dieses Wissen öffentlich verkündet und nicht geheimgehalten hatte.

Wie aber auch der Fund der Himmelsscheibe von Nebra beweist, war der angeblich barbarische Jungsteinzeitmensch Europas doch nicht so primitiv und zeigt u.a. profunde Kenntnisse einer Geometrie, die es erst tausend Jahre später geben dürfte.

2/07 – Beim Harfenbauer

„Eines schönen Tages begegnete mir die Harfe und der Zauber begann“, erzählt Franz Reschenhofer, Meister des Harfenbaus. Apollonia Schönfelder, selbst begeisterte Harfenspielerin, stattete dem Künstler einen Besuch in Handenberg im Innviertel ab, wo sich Werkstatt und Atelier befinden.

Musik begleitet den gelernten Tischler schon seit seiner Kindheit. Gitarre, Flöte, Mandoline, Trommeln, all das kann er spielen. Franz Reschenhofer baut aber keine klassischen oder Volksmusik-Harfen, wie sie die meisten kennen, vielmehr haben es ihm die Instrumente des Barock, der Gotik oder der Renaissance angetan. Er baut solch Harfen der alten Musik wie auch keltische Harfen und restauriert auch historische Saiteninstrumente.

Durch Studien und Recherchen in Museen entwickelte er eine ganz eigene Bauweise und verwendet dafür nur einheimische Hölzer. „Das Harfenbauen ist nicht nur Arbeit, sondern ein Lebensweg. Da braucht man auch den richtigen Rhythmus“, sagt Franz und vergleicht seine Arbeit mit den alten Handwerkskünsten: „Damals war man stolz auf sein Werk, und musste nicht auf die Bilanzen schauen. Das ist heute nur mehr selten.“ Wann immer Reschenhofer eine Harfe fertig stellt, spielt er sie ein „und dann schenkt sie mir ein Lied“, so erklärt er seine Eigenkompositionen und spielt gleich eine Weise. Das beruhigt und versetzt einen fast in eine andere Zeit.

Der Künstler hält außerdem Kurse in seinem Atelier, für Anfänger und Fortgeschrittene. „Jeder kann das Harfespielen lernen und es ist gar nicht schwierig“, ermutigt er Interessierte. Gelehrt werde ohne Noten, „über die Ohren direkt ins Herz, ohne den Verstand dazwischenzuschalten“. Nach einem Wochenende gingen selbst Anfänger mit ein paar Liedern nach Hause. „So einfach ist das!“

Einmal im Jahr organisiert Franz Reschenhofer auch ein Harfenfestival mit international bekannten Musikern in Schloss Kremsegg in Kremsmünster. Heuer findet es vom 1.-3. Juni mit Arianna Savall, PetterJohansen, Myrdhin und Zil  statt. Natürlich gibt es abends auch ein Konzert, wo man diese Künstler hautnah erleben und genießen kann.

Anmeldung und immer aktuelle Infos unter  www.harfenbau.at  oder im Steuerbüro Dr. Schönfelder.

1/07 – Der Froschkönig

Die Nächte sind lang und kalt und finster, Winter ist’s. Märchenzeit!

Das Steuerbüro Dr. Schönfelder wünscht Ihnen gemütliche Abende vorm warmen Kamin. Im rötlichen Schein des knisternden Feuers lauschen wir alten Geschichten und Märchen, wie zum Beispiel folgendem:

Es war einmal eine Königstochter, die wußte nicht was sie anfangen sollte vor langer Weile. Da nahm sie eine goldene Kugel, womit sie schon oft gespielt hatte und ging hinaus in den Wald. Mitten in dem Wald aber war ein reiner, kühler Brunnen, dabei setzte sie sich nieder, warf die Kugel in die Höhe, fing sie wieder und das war so ihr Spielwerk. Es geschah aber, als die Kugel einmal recht hoch geflogen war und die Königstochter schon den Arm in die Höhe hielt und die Fingerchen streckte, um sie zu fangen, daß sie neben vorbei auf die Erde schlug und gerade zu ins Wasser hinein rollte.

Erschrocken sah ihr die Königstochter nach, aber die Kugel sank hinab und der Brunnen war so tief, daß kein Grund zu erkennen war. Als sie nun ganz verschwand, da fing das Mädchen gar jämmerlich an zu weinen und rief: „Ach! Meine goldene Kugel! Hätte ich sie wieder, ich wollte alles darum hingeben: meine Kleider, meine Edelsteine, meine Perlen, ja, meine goldene Krone noch dazu.“ Wie es das gesagt hatte, tauchte ein Frosch mit seinem dicken Kopf aus dem Wasser heraus und sprach: „Königstochter, was jammerst du so erbärmlich?“ – „Ach“, sagte sie, „du garstiger Frosch, was kannst du mir helfen! Meine goldene Kugel ist mir da in den Brunnen gefallen.“ Der Frosch sprach weiter: „ Deine Kleider, deine Edelsteine, deine Perlen, ja, deine goldne Krone, die mag ich nicht; aber wenn du mich willst zu deinem Freund und Gesellen annehmen, soll ich an deinem Tischlein sitzen zu deiner rechten Seite, von deinem goldenen Tellerlein mir dir essen, aus deinem Becherlein trinken und in deinem Bettlein schlafen, so will ich dir deine Kugel wieder herauf holen.“ Die Königstochter dachte in ihrem Herzen: was der einfältige Frosch wohl schwätzt! Ein Frosch ist keines Menschen Gesell und muß im Wasser bei seines Gleichen bleiben, vielleicht aber kann er mir die Kugel herauf holen; und sprach zu ihm: „Ja, meinetwegen, schaff mir nur erst meine goldene Kugel, es soll dir alles versprochen seyn.“

Als sie das gesagt hatte, tauchte der Frosch seinen Kopf wieder unter das Wasser, sank hinab und über ein Weilchen kam er wieder in die Höhe gerudert, hatte die Kugel im Maul und warf sie heraus ins Gras. Da freute sich das Königskind, wie es wieder sein Spielwerk in den Händen hielt. Der Frosch rief: „Nun warte, Königstochter, und nimm mich mit“, aber das war in den Wind gesprochen, sie hörte nicht darauf, lief mit ihrer Goldkugel nach Haus, und dachte gar nicht wieder an den Frosch.

Am anderen Tag, als sie mit dem König und allen Hofleuten an der Tafel saß und von ihrem goldenen Tellerlein aß, kam, plitsch, platsch! plitsch, platsch! etwas die Marmortreppe herauf gekrochen und als es oben war, klopfte es an die Thür und rief: „Königstochter, jüngste, mach mir auf!“ Sie lief und wollte sehen wer draußen wär, als sie aber die Thür aufmachte, so saß der Frosch davor. Da warf sie die Thüre hastig zu und setzte sich ganz erschrocken wieder an den Tisch. Der König sah, daß ihr das Herz gewaltig klopfte und sprach: „Ei, was fürchtest du dich, steht etwa ein Riese vor der Thür und will dich holen!“ – „Ach nein“, sprach das Kind, „es ist kein Riese sondern ein garstiger Frosch, der hat mir gestern im Wald meine goldne Kugel aus dem Wasser geholt, dafür versprach ich ihm, er sollte mein Geselle werden, ich dachte aber nimmermehr, daß er aus seinem Wasser heraus könnte, nun ist er draußen und will zu mir herein.“ Indem klopfte es nun zum zweitenmal und rief draußen:

„Königstochter, jüngste, mach mir auf!
Weißt du nicht, was gestern du zu mir gesagt
bei dem kühlen Brunnen-Wasser?
Königstochter, jüngste, mach mir auf!“

Da sagte der König: „Hast du’s versprochen, mußt du’s auch halten, geh und mach ihm auf.“ Sie ging und öffnete die Thüre, da hüpfte der Frosch herein, ihr immer auf dem Fuße nach, bis zu ihrem Stuhl. Da saß er und rief: „Heb mich herauf zu dir!“ Sie wollte nicht, bis es der König befahl. Als der Frosch nun oben auf einem Stuhl neben ihr saß, sprach er: „Nun schieb dein goldenes Tellerlein näher, damit wir zusammen essen.“ Voll Verdruß that sie auch das und der Frosch ließ sichs wohl schmecken, aber ihr blieb jedes Bißlein im Hals. Dann sprach er: „Nun hab ich mich satt gegessen, und bin müd, trag mich hinauf in dein Kämmerlein, und mach dein seiden Bettlein zurecht, da wollen wir uns schlafen legen.“ Da fing die Königstochter an zu weinen, gar bitterlich, und fürchtete sich vor dem kalten Frosch, den getraute sie sich nicht anzurühren und der sollte nun in ihrem schönen, reinen Bettlein schlafen. Der König aber blickte sie zornig an und sprach: „Was du versprochen hast, sollst du auch halten, und der Frosch ist dein Geselle.“ Da half nichts mehr, sie mogte wollen oder nicht, sie mußte den Frosch mitnehmen. Sie war aber in ihrem Herzen bitterböse, packte ihn mit zwei Fingern und trug ihn hinauf und als sie im Bett lag, statt ihn hinein zu heben, warf sie ihn aus allen Kräften an die Wand: „Nun wirst du Ruhe haben, du garstiger Frosch!“

Was aber herunter fiel, war nicht ein todter Frosch, sondern ein lebendiger, junger Königssohn mit schönen, freundlichen Augen. Der war nun von Recht und mit ihres Vaters Wille ihr lieber Geselle und Gemahl.

Kinder- und Hausmärchen, Brüder Grimm, nach der vermehrten und verbesserten Auflage von 1819.

12/06 – Weihnachtszeit

Es treibt der Wind im Winterwalde
die Flockenherde wie ein Hirt,
und manche Tanne ahnt, wie balde
sie fromm und lichterheilig wird,
und lauscht hinaus. Den weißen Wegen
streckt sie die Zweige hin – bereit,
und wehrt den Wind und wächst entgegen
der einen Nacht der Herrlichkeit!

Rainer Maria Rilke

Ihr Steuerbüro Dr. Schönfelder wünscht gesegnete Weihnachten und ein glückliches, erfolgreiches Jahr 2007.