12/07 – In der Heiligen Nacht …
.. bekommen die Rinder und Tiere die menschliche Sprache und bereden miteinander, was das nächste Jahr den Menschen so bringen wird. Alte Knechte sollen sich in früheren Zeiten öfter während dieser Nacht in die Futtertröge der Stalltiere gelegt haben um ihr Gespräch zu belauschen. Manch Kühner hat schon einem solchen Gespräch gelauscht, aber noch jedes Mal – so berichten die Sagen – ist der Eindringlich bestraft worden und konnte keinem anderen mitteilen, was er hörte, denn er wurde am Morgen als Leiche gefunden oder war stumm.
Das Steuerbüro Dr. Schönfelder wünscht Ihnen gesegnete Weihnachten und ein erfolgreiches und gesundes neues Jahr 2008.
Und bleiben sie den Ställen und Futterkrippen in der Heiligen Nacht fern, denn …
… im Mölltal lebte ein Bauer, der sich überzeugen wollte, ob es wahr sei, dass in dieser Nacht die Tiere sprechen. Er traf also die nötigen Vorbereitungen und begab sich in der Christnacht in den Stall, um zu beobachten, ob die Ochsen wirklich sprechen würden. Gegen Mitternacht hörte er, wie der eine Ochs zum anderen sprach: „Übers Jahr wird mich der Schinder vom Hof führen. Du wirst im Haus bleiben, gemästet und geschlachtet werden, und am darauffolgenden Christtag wird die Bäuerin dein Fleisch auf den Tisch stellen. An deinem Tod wird der Knecht schuld sein, der uns füttert.“ Da stand der Bauer auf und ging zur Türe, als der Ochse fortfuhr: „Den Holzstock, der dort bei der Türe steht, werden wir noch heuer auf den Friedhof ziehen, darauf wird die Bäuerin den Knecht heiraten.“
Als der Lauscher inne ward, dass er damit gemeint war, fiel er vor Schreck zu Boden, und am nächsten Morgen fand man ihn tot im Stall. Auch alles andere, was die Ochsen vorhergesagt, traf pünktlich ein. Der erste Ochs verendete im Lauf des Jahres an einer Seuche, der Schinder schaffte das Aas fort. Der andere wurde zur nächsten Christnacht geschlachtet, sein Fleisch kam als Festbraten auf den Tisch. Der Knecht aber heiratete die verwitwete Bäuerin.
Nach Sagen aus Kärnten, von Georg Grabner