1/08 – Der Eisvogel

Ein neues Jahr mit guten Vorsätzen hat begonnen. Zum Beispiel sollte man nicht nur dem materiellen Reichtum Augenmerk schenken, sondern sich auch mal umblicken – die Schätze der Natur gibt’s steuerfrei.

Ein besonderes prächtiges Juwel der österreichischen Fauna ist der Eisvogel – der so heißt ob seines türkis-eisblau glänzenden Gefieders. Manche Quellen leiten seinen Namen allerdings von Eisenvogel ab, weil Teile des Gefieders rostbraun sind wie rostiges Eisen. Wie auch immer, er zählt mit seinem farbenfrohen Federkleid zu den auffälligsten Erscheinungen der heimischen Vogelwelt.

Der Eisvogel ist ein spektakulärer Jäger. Er sitzt auf seiner Sitzwarte – überhängende Äste oder umgestürzte Bäume – und späht nach Beute; kleine Fische und Wasserinsektenlarven. Plötzlich legt er seine Flügel eng an und stürzt sich kopfüber wie ein Pfeil mit lautem Platschen ins Wasser. Nur um wenige Sekunden danach mit schwirrendem Flügelschlag zu seinem Ast zurückzufliegen. Der Kleinfisch im Schnabel wird kräftig rechts und links am Ast mürbe geklopft und schließlich Kopf voran verspeist.

Leider gehört er zu den stark bedrohten Vogelarten, da er ein Indikator intakter Biotope ist. Und die werden immer seltener. Im Nationalpark Donau-Auen gibt es das größte Brutvorkommen, da dort noch ein idealer Lebensraum vorherrscht. Der Eisvogel braucht ruhige, klare, saubere, mäßig fließende Gewässer mit reichlich Kleinfischbestand. Hinsichtlich Nistplatz ist er auf frisch angerissene, unbewachsene steile Uferböschungen angewiesen. Deren Fehlen in unserer Kulturlandschaft durch Befestigung von Uferbereichen und Gewässerregulierung bedeutet für ihn die größte Gefahr.

Mehr zum Eisvogel und über die Donau-Auen:  www.donauauen.at

Foto: Antonicek