12/16 – Pikkale

Im Lavanttal gibt es zu Weihnachten – und nur zu Weihnachten – das „Süaße“, auch „Pikkale“ genannt.

Dieses bäuerliche Rezept wird seit Jahrhunderten von Generation zu Generation weitergegeben. Daher gibt es verschiedene Arten der Zubereitung, insbesondere ein Nord-Süd-Gefälle – im oberen Tal wird Schlagobers beigefügt, im unteren Tal nicht.

Eigentlich werden die Vorbereitungen schon im Sommer in Angriff genommen – Kirschen, Zwetschgen und Birnen müssen gedörrt werden. Vor Weihnachten dann beginnt die doch langwierige Zubereitung.

Die Kletzen und das andere Trockenobst sollten jeweils zirka einen Tag lang köcheln. Diese Säfte dann abseihen und kalt stellen. Zusammenschütten und mit sehr viel Obstschnaps (und Rum) vermengen. Trockenes Mohnweißbrot oder alten Reindling in dünne Scheiben schneiden, in eine Schüssel legen, mit Mohn und Zucker (und Zimt) bestreuen und einen Schöpfer des Schnapsaufgusses darüber leeren. So weiter machen, bis die Schüssel voll ist und für mindestens fünf Stunden kalt stellen.

Gegessen wird das Pikkale nur am Heiligen Abend. Und oftmals gab’s dadurch schon vor der eigentlichen Bescherung eine schöne Bescherung.  : )

Diese ausschließlich  lavanttalerische Süßspeise ist verbunden mit der Hoffnung, dass die nächste Obsternte reich ausfällt. Nun denn – lasst uns schmausen!

Das Steuerbüro Dr. Schönfelder wünscht Ihnen ein gesegnetes Weihnachtsfest.