9/10 – Schwammerlzeit
Längst ist sie wieder da, die Schwammerlzeit, wenn beim Pirschen durch Wald und Flur einen die Pilze hinter Gräsern und Büschen anlachen. Da unter der großen Eiche, dicke Steinpilze, dort prunkt ein mächtiger Parasol, links ein Hexenring von Eierschwammerl.
Es gibt allein in Mitteleuropa einige hundert Arten von Speisepilzen, von denen aber nur ein paar Dutzend bekannt sind und verspeist werden können.
Pilze sind eiweiß- und mineralstoffreich, haben leider aber auch die Tendenz, Schwermetalle verstärkt anzureichern. Der Schwermetallgehalt von Pilzen kann, je nach Lage, durch Industrie und insbesondere durch radioaktive Isotope (aus Reaktorunfällen) extrem hoch und gesundheitsschädlich sein.
Geschmacklich ist bei Pilzen so ziemlich jede Nuance vertreten, von würzig bis bitter, von mild bis langweilig.
Man kann sie schmoren oder kochen, panieren oder braten, eine Legende ist das Schwammerlgulasch zum Had’nsterz. Aber auch getrocknet schmecken einige Sorten ganz hervorragend, insbesondere der Steinpilz entwickelt dadurch ein noch intensiveres Aroma.
Versuchen Sie einmal ein Steinpilzcarpaccio: Den rohen Steinpilz in dünne Scheiben schneiden, auf einen Teller legen, mit Salz, Pfeffer, Olivenöl und Balsamico würzen. Toast dazu und wohl bekommt´s.
Es gibt keine allgemein gültige Regel zur Unterscheidung von giftigen und Speisepilzen, genaue Kenntnis über ihr Aussehen sind unabdingbar. Des weiteren zeigte sich, dass einige Pilze, die noch vor ein paar Jahrzehnten als Speisepilze galten, sich mittlerweile als giftig herausgestellt haben (z.B. der Trichterling oder der Grünling). Bei der Bestimmung sollte also auf aktuelles Wissen und Bücher zurückgegriffen werden.
Sollten Sie versehentlich giftige Pilze zu sich genommen hat, empfehlen wir, den Giftnotruf unter 01 – 406 43 43 zu wählen.
In Kärnten dürfen laut Pilzverordnung Schwammerl nur vom 15. Juni bis 30. September von 7 bis 18 Uhr und nur in einer Gesamtmenge von höchstens zwei Kilogramm pro Person und Tag gesammelt werden.
Das soll die Pilzmyzele und vor allem die Waldbewohner schützen, die das angestammte Recht haben, dort zu leben und von seinen Früchten zu schmausen – Rehe und Konsorten.
Denken Sie daran, wenn sie im Wald unterwegs sind und Schwammerl klauben; sie sind nur zu Besuch in einer fremden Welt, verhalten sie sich ruhig; und auch wenn sie die Rehgeiß mit ihren ein zwei Kitzen nicht sehen oder die vielen anderen Waldbewohner, diese sind da und sehen und hören sie sehr wohl.
Lassen Sie sich ihre Pilze schmecken, das Steuerbüro Dr. Schönfelder hofft, dass Sie keine narrische Schwammerln erwischen.