4/06 – Ostern in Kärnten

Wenn’s auf den ersten Sonntag nach dem Frühlingsvollmond zugeht, wird es langsam ernst.

Am Gründonnerstag fliegen die Glocken nach Rom; sie kommen erst zur Auferstehung am Ostersonntag zurück. Und so müssen in dieser Zeit eben die Ratschen das Glockengeläut ersetzen.

Am Karsamstag wird mit der Fleischweihe der fröhliche Abschluss der (früher fleischlosen) Fastenzeit begangen. Reindling, Schinken, Ostereier, Würste, Salz und Kren werden in die Pfarrkirche, zu einer Kapelle oder zu einem Marterl gebracht und gesegnet. Zusammen mit Most ist es ein traditionelles Osterfestessen.

In der Nacht auf Ostersonntag leuchtet schließlich das ganze Land im Schein der Osterfeuer. Im Lavanttal donnern noch heute Böllerschüsse von den Bergen ins Tal, die das Entzünden der Feuer ankündigen.

Rivalisierende Zechburschen der einzelnen Dörfer versuchen gelegentlich, den Osterhaufen des Nachbardorfes vorzeitig zu entzünden, insbesondere wenn dieser größer ist als der eigene. Deshalb ist es auch immer ratsam, die Osterhaufen in der Nacht auf den Karsamstag zu bewachen.

Am Ostersonntag Morgen entzünden mancherorts Kinder in der Kirche bei der Feuerweihe Buchenbaumschwämme, die sie von Haus zu Haus tragen. Vor Zeiten wurde damit das Herdfeuer neu entzündet. Mancherorts wird damit auch geräuchert, was erbärmlich stinkt, aber Glück bringen soll.

Am Kleinostersamstag (Samstag nach Ostern) werden vor allem im Lavanttal wiederum Osterfeuer entzündet, die von den Hängen der Kor- und Saualpe leuchten.

Am Dreinagelfreitag schließlich (zweiter Freitag nach Ostern) findet in Kärnten der Vierbergelauf statt. Er beginnt um Mitternacht am Magdalensberg und führt über den  Ulrichsberg und Veitsberg zum Lorenziberg; ein uralter Brauch, der Jahrtausende zurückreichen soll.

Das Steuerbüro Dr. Schönfelder hofft, auch sie haben gesegnete Ostern verbracht und wünscht Ihnen einen schönen blütenreichen Frühling.