6/09 – Am Naschmarkt

Apollonia hatte beruflich in Wien zu tun und nutzte die Gelegenheit – wie immer, wenn sie in Wien weilt –, dem Naschmarkt einen Besuch abzustatten. Nirgendwo sonst findet man solch erlesenes Gemüse und ausgefallenes Obst, Kolonialwaren und seltene Gewürze. Die Düfte von Currys, Macisblüte, Piment und Zimt mischen sich mit denen von Oliven, Schafskäse, Kaffee und schwefeligen Fischgerüchen zu einem olfaktorischen Odeur der ganz besonderen Art – dem des Naschmarktes eben.

Im Mittelalter galten Gewürze oft als Zahlungsmittel und wurden sogar mit Gold aufgewogen. Sie dienten als Lösegeld oder waren als Mitgift begehrt.
Im alten Rom konnte man sich für Pfeffer in der Tat die Bürgerrechte kaufen.

Die Triebfeder für die großen Entdecker wie Kolumbus oder Vasco Da Gama war nicht nur der Wunsch nach fernen Ländern, sondern insbesondere auch, neue Seewege zu den begehrten Gewürzinseln zu entdecken – was ihnen teilweise auch gelang. Die Geschichte der Kolonialmächte war immer auch eine Geschichte des Gewürzhandels.

Sollten Sie also gerade mal nicht flüssig sein, das Steuerbüro Dr. Schönfelder nimmt auch Safran und rare Gewürze in Zahlung.