11/15 – Cerunnos, der Gehörnte

Herbst ist’s.

Hirschbrunft.

Die Paarungszeit des Rotwildes beginnt Anfang September, bei uns im Alpenhochland oder auch in Schottland setzt sie im Oktober ein und dauert fünf bis sechs Wochen. In dieser Zeit präsentiert sich der (Platz)-Hirsch mit seinem riesigen stolzen Geweih. Ab Feber dann wird es abgeworfen um bald darauf wieder – größer und mächtiger – neu zu wachsen.

Dem Hirschgeweih kam in alter Zeit eine besondere Bedeutung zu. Als Versuch, eine sakrale Vorstellung unserer Vorfahren zu bekommen ist im Urgeschichtemuseum Schloss Asparn/Zaya ein keltisches Heiligtum mit Cerunnos nachgebaut – als idealisiertes Modell ist es weltweit einzigartig.

Cerunnos ist vermutlich der Name eines keltischen Gottes. Sein Name wird als „der Gehörnte“ gedeutet und wird zumeist als Gott der Natur, der Tiere und der Fruchtbarkeit interpretiert. Er sitzt im Lotussitz, ein Hirschgeweih am Kopf, zwei Widderhornschlangen in den Händen – ähnlich seinem Abbild auf dem in Dänemark gefundenen Kessel von Gundestrup.

Das alte Wissen um den Geweihgott lebt in (meist englischer) Literatur und Sagen weiter – wie beispielsweise in Gestalt des Green Man, des Wilden Mannes oder des Wilden Jägers. Auch in den Legenden vom Hl. Eustachius und vom Hl. Hubertus stecken viele Elemente des Gehörnten. Das Hirschgeweih ist ein Symbol für Fruchtbarkeit, aber auch für den Tod bzw. das Weiterleben nach dem Tod, ein Wegweiser in die Anderswelt.

Das Steuerbüro Dr. Schönfelder wünscht ein besinnliches Allerheiligen / Allerseelenfest.