3/10 – Malt Whisky

Whisky – uisge beatha – Wasser des Lebens!

Wenn man auf den schottischen Inseln uralte, kerngesunde Männer trifft, die Whisky wie bzw. statt Wasser trinken, dann weiß man, warum. 🙂

Malt Whisky wird ausschließlich aus gemälzter Gerste im Pot-Still Verfahren gebrannt und kommt nur aus Schottland.

Handelsübliche Whiskies, die man so kennt und in Gasthäusern erhält, sind Blends, also Verschnitte mit Kornbränden, billig produziert. Zum Mischen mit Cola reichen sie allemal. Amerikanischer Bourbon wird hauptsächlich aus Mais gebrannt. Irischer Whiskey (absichtlich mit einem e geschrieben) schmeckt trotz der Nähe zu Schottland bereits anders. Und über österreichische Versuche, Whisky zu brennen, verliert man – nach nur einem Schluck – besser kein Wort. Österreich, ein Land reich an Früchten, hat einzigartige und hervorragendste Obstbrände – Schuster bleib bei deinen Leisten.

Jeder Whisky schmeckt anders, abhängig von den Rohstoffen, der Herstellung und der Reifung im Fass. Der Standort der alten Destillerien wurde oft nach der Güte des Quellwassers in der unmittelbaren Nähe gewählt.

Gerste wird gemälzt und gedarrt, wobei die Darrböden von unten beheizt werden und der Rauch durch die Gerstenkörner zieht.

Es heißt, als Neuling beim Whisky beginnt man im Osten Schottlands und trinkt sich mit der Zeit gen Westen bis auf die Inseln durch.

Dieser (wahre) Spruch stammt daher, dass im Westen Schottlands und insbesondere auf den Inseln keine Bäume wachsen und mit Torf geheizt wird. Selbst das Grundwasser dort ist oft von gelblich bis bräunlicher Farbe. Insel-Whiskies werden mit Torf gedarrt und haben daher einen sehr gewöhnungsbedürftigen moorigen Geschmack.

Insbesondere die Whiskies der berühmten Brennereien auf der Isle of Islay – sie bilden sogar eine eigene Whisky-Region – sind sehr torfig, oft schon muffig; Laphroaig Whisky galt kurioserweise zu Zeiten der Prohibition in Amerika als Arznei und war als einziger in Apotheken erhältlich. 🙂

Nach der Destillation – jede Brennerei hat da so ihre eigenen althergebrachten Geheimnisse – folgt der wohl wichtigste Schritt, die Reifung im Eichenfass. Dazu werden ehemalige Sherry- oder Bourbonfässer verwendet. Holzart, Alter des Fasses, Bauart und -klima des Lagerhauses, Dauer der Reifung und vieles mehr spielen eine wichtige Rolle. Jeder Whisky hat seine peak-time, wo er seinen Geschmack vervollkommnet hat; manche kürzer, manche länger; manche lagern sogar bis zu 50 Jahren.

Das fertige Produkt wird schließlich auf Trinkstärke (in etwa 43 % Alkoholgehalt) verdünnt oder mit Fassstärke (bis zu 65 %) abgefüllt. Meist werden sie kühlfiltriert um Trübungen zu vermeiden.

Viele (kleinere) Destillerien sowie die meisten unabhängigen Abfüller legen mittlerweile Wert darauf, den Whisky so unverfälscht wie möglich auf den Markt zu bringen, und so sind zum Glück auch unfiltrierte Whiskies und einzelne Fassabfüllungen erhältlich.

Wir unterscheiden die Regionen Highlands – Speyside – Lowlands – Islay – Inseln – Campbeltown

Generell ist jeder Whisky Ausdruck seiner schottischen Landschaft und Vielfalt; ob torfig, moorig, rauchig, jodig, süßlich, lieblich, nussig, blumig, erdig, scharf, würzig, ölig, fruchtig, bitter, holzig, grasig, frisch, lebhaft, weich, sie erinnern an Meer und Wind, raue Klippen und weite Strände, Heidekraut und sturmumwogte Hügel, lieblich grüne Weiden und verwitterte Steinkreise.

Zum Beispiel sind Border Whiskies aus den Lowlands, der Grenzregion zu England, wo die Schotten karierte Hosen tragen, weicher und lieblicher als ihre rauen Brüder aus den Highlands. Oder wenn man einen Islay Whisky entkorkt, glaubt man sich knietief im schottischen Hochmoor. Letztlich aber kann solch eine einfache Klassifizierung nur falsch sein, viel zu vielfältig und komplex sind die einzelnen Geschmacksnuancen des Malt Whisky.

Am besten machen Sie sich selbst ein Bild.

Wo denn, wie denn, fragen Sie?
Das gibt es nur eine Adresse: das Potstill  in der Strozzigasse 37 im 8. Wiener Gemeindebezirk.

Immer einen Besuch wert!
Ein Pflichttermin bei jeder Wien Reise!
Man kann zum Glück aber auch bestellen. 🙂

www.potstill.org

In diesem Sinne wünscht Ihr Steuerbüro Dr. Schönfelder:
Tog glainne fior uisge beatha, tha e math ’s math dhut agus tha e a‘ togail an spiorad. Slàinte!