3/13 – Knabenkraut

Zaghaft bemerkt man das Nahen des Frühlings. Erste Schneeglöckchen und Krokusse wagen ihr Köpfchen durch die schmelzende Schneedecke. Verschiedenste grüne Blätter streben bereits der wärmenden Sonne zu, bald wird sich uns auch deren Blütenreichtum offenbaren.

Gehen Sie mit offenen Augen und Blick fürs Detail durch die Lande, Sie werden ungeahnte Schön- und Besonderheiten entdecken.

Ein kostbares Beispiel hat Carlo entdeckt:
das Knabenkraut – ein Orchideengewächs.

Die Knabenkräuter besitzen zwei eirunde Wechselknollen; ein Knollen verwelkt zur Blüte, während der andere für die nächste Blütezeit bestimmt ist. Bis die Pflanze aber tatsächlich erstmals zur Blüte kommt, braucht es mehrere (vier bis neun) Jahre.

In der griechischen Mythologie wurde Orchis, der Sohn einer Nymphe und eines Satyrs, von Bacchanten getötet, jedoch durch die Gebete seines Vaters in eine Pflanze, nämlich diese, verwandelt, die seither seinen Namen trägt.

Wegen der Ähnlichkeit der doppelten Wurzelknollen mit den männlichen Hoden wurden diese früher als Aphrodisiakum verwendet, sie wurden am Körper getragen oder verzehrt, auch hielt sich der Aberglaube, dass Frauen, die die stärkere der beiden Knollen aßen, einen Knaben gebären würden.

Die Gattung Knabenkraut gehört leider mittlerweile zu den (regional oft sehr stark) gefährdeten Arten und ist unter Schutz gestellt. Die Art steht gerne in der Sonne, benötigt zum Gedeihen aber kalkhaltigen Boden. Die Knabenkräuter sind in Bezug auf ihren Lebensraum recht wählerisch. Zum Glück finden diese und weitere heimischen Orchideen in Schutzgebieten wie Österreichs Nationalparks noch ideale Bedingungen vor.

Siehe auch:
http://de.wikipedia.org/wiki/Knabenkräuter_(Orchis)

Siehe auch:
http://www.donauauen.at/?area=nature&subarea=flora&category=herbs&story_id=234