9/17 – Das Essbesteck

Als (Ess-)Besteck bezeichnet man generell Werkzeuge, die der Nahrungsaufnahme dienen. Während in vielen Kulturen weltweit auch heute noch mit den Fingern gegessen wird, verwendet man in Europa Messer, Gabel und Löffel.

Allerdings ist die Verwendung einer Gabel eine vergleichsweise neue Sitte. Vorher wurde bei uns neben dem Löffel ebenfalls mit den Händen gegessen.

In Ostasien wiederum wird es als barbarisch angesehen, sich mit spitzen Gegenständen zum Mund zu fahren, dort werden statt Gabeln Essstäbchen verwendet.

Der Löffel ist uralt und wurde schon bei altsteinzeitlichen Grabungen gefunden. Er ist schlicht der schöpfenden Hand nachempfunden und ergibt bei sehr heißen Suppen durchaus Sinn.

Auch das Messer existiert schon lange, allerdings nicht als Esswerkzeug. Es wurde lediglich vor dem eigentlichen Essen zum Zerkleinern der Nahrung benutzt.

Gabeln, ob zwei-, drei- oder vierzinkig, gab es schon in römischer Zeit. Allerdings wurden sie meist nur zum Vorlegen verwendet. Im christlichen Mittelalter wurde die Gabel sogar als Werkzeug des Teufels angesehen und daher nicht verwendet; in Klöstern somit lange Zeit ausdrücklich untersagt.

Die durchgängig gleichzeitige Benutzung von Gabel und Messer während des Essens setzte sich erst relativ spät im bürgerlichen Europa des 19. Jahrhunderts durch.

Ein schwieriger Zungenbrecher (Ich habe das Besteck zu spät bestellt) lautet, aber natürlich nur im Dialekt: „I hob dos B’steck z’spot b’stellt.“

Und für die Fortgeschrittenen: „I hob dos Speck-B’steck z’spot b’stellt.“

Das wünscht Ihnen Ihr Steuerbüro Dr. Schönfelder natürlich nicht. Guten Appetit!